Hypersensibilität, Hochsensibilität und Hochsensitivität – diese Begriffe werden oft synonym verwendet oder miteinander verwechselt. Tatsächlich handelt es sich jedoch um unterschiedliche Konzepte, die präzise voneinander abgegrenzt werden können. Während Hochsensibilität (High Sensitivity) und Hochsensitivität in den letzten Jahren verstärkt wissenschaftliche Beachtung gefunden haben, wird Hypersensibilität weniger oft als eigenständiger Begriff thematisiert. In diesem Text soll Hypersensibilität definiert, von den verwandten Konzepten abgegrenzt und erklärt werden.
Hypersensibilität bezeichnet eine übersteigerte Reaktion des Nervensystems auf bestimmte Reize, die oft als unangenehm, schmerzhaft oder unerträglich wahrgenommen werden. Sie kann sowohl physischer als auch psychischer Natur sein. Diese Reizüberempfindlichkeit zeigt sich häufig in Bezug auf spezifische Umweltfaktoren, wie laute Geräusche, grelles Licht oder bestimmte Materialien auf der Haut. Die Reaktion kann auch emotionale Ausprägungen annehmen, beispielsweise eine übermäßig starke Reaktion auf zwischenmenschliche Konflikte oder Stresssituationen.
Ein charakteristisches Merkmal von Hypersensibilität ist, dass sie oft situativ oder in Bezug auf bestimmte Auslöser auftritt und dabei über das hinausgeht, was als "normal empfindlich" bezeichnet werden könnte. So kann eine Person beispielsweise Licht als extrem blendend empfinden, obwohl andere es als angenehm empfinden. Die Entstehung kann sowohl genetisch bedingt als auch erworben sein, etwa durch traumatische Erlebnisse, chronischen Stress oder neurologische Erkrankungen wie Fibromyalgie.
Hochsensibilität (High Sensitivity)
Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das von der amerikanischen Psychologin Elaine Aron definiert wurde. Hochsensible Menschen nehmen Reize intensiver wahr als der Durchschnitt und verarbeiten diese auch tiefer. Sie haben oft eine starke Empathiefähigkeit, sind besonders kreativ und reagieren empfindlicher auf subtile Umweltveränderungen. Hochsensibilität ist jedoch nicht notwendigerweise problematisch oder unangenehm – viele Hochsensible empfinden ihre Wahrnehmung als Bereicherung, auch wenn sie in stressigen Umfeldern schneller überfordert sind.
Hochsensitivität
Anders als Hypersensibilität geht Hochsensitivität über die Wahrnehmung hinaus und betrifft die außergewöhnliche Fähigkeit, Energien, Atmosphären oder subtile
Schwingungen zu "spüren". Menschen, die hochsensitiv sind, berichten oft davon, dass sie Stimmungen anderer "aufnehmen" oder unausgesprochene Konflikte in einem Raum wahrnehmen können. Dieses
Konzept wird häufig im spirituellen oder energetischen Kontext diskutiert.
Unterschied zu Hypersensibilität
Der zentrale Unterschied liegt darin, dass diese übersteigerte Empfindlichkeit oft als belastend empfunden wird. Während Hochsensibilität und Hochsensitivität Teil der Persönlichkeitsstruktur oder sogar als Gabe betrachtet werden, steht bei der Hypersensibilität der dysfunktionale Aspekt im Vordergrund. Dies kann zu starken Beeinträchtigungen im Alltag führen und wird oft als Symptom bestimmter medizinischer oder psychologischer Zustände angesehen.
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